Es ist Sommer. Die Zeit, wo Vernunft keine Saison hat. Und wer kein kühles Blondes vor sich hat, muss nachsitzen. Am besten im Hops & Malt in der Maurachgasse 16. Die dortigen „Gäste“: 300 Sorten Craft Beers bis hin zu Exoten wie Kürbis-, Kaffee-Bier oder japanischem Reis-Bier. Falls Sie also ein echter Bier-Freak sind: Hier wird Ihnen bestimmt geholfen. Wir sind es auf jeden Fall und stoßen zur Sicherheit gleich mal an. Schließlich sind wir gerade mit Dietmar Menzinger, dem Besitzer von Hops & Malt, und dessen Zapfsäulen allein – eine seltene Minute für den experimentierfreudigen Bier-Pionier. 

Denn das Hops & Malt ist schon lange kein Geheimtipp mehr – und das ist auch gut so. Der erste Biershop Vorarlbergs hat sich schnell rumgesprochen im Ländle – und auch über die flüssigen Grenzen hinaus. Zurück zu uns: Wir staunen, trinken, probieren, degustieren – und das wieder von vorne. Zugegeben: Wir fühlen uns pudelwohl in dem historischen Gemäuer – im Herzen unserer Stadt und ums Eck der historischen Oberstadt. Außerdem läuft’s gerade bei uns (schmunzel). Was der Grund hinter Hops & Malt ist? „Es gibt immer mehr kleine Brauereien, die innovative und ausgezeichnete Biere brauen. Diese exklusiven Bierangebote aus aller Welt möchte ich in unserer Region bekannt und zugänglich machen.” Dass er so weit – also um die halbe Welt – gar nicht immer gehen muss, zeigen die Craft Beers „unserer“ Grabher-Brüder, die es exklusiv im Hops & Malt gibt. Mit ihren Bieren „made im Ländle“ haben sich die SUDWERK’ler von „Studentenspinnern“ zu professionellen Kleinbierbrauern entwickelt. 

Ein Interview von Träumen und Schäumen: Grabhers SUDWERK Matthias und Simon Grabher: Zwei Ländler, die auf Craft Beer machen. Prost!

Wir sind dann mal Bier. So einfach beschließt man also, selbst Craft Bier zu brauen?

Ja und Nein. Ehrlich gesagt ist uns diese Idee in einem leicht beschwipsten Zustand gekommen, als wir noch Studenten waren. In einer Nacht- (und Nebel) Aktion haben wir zu einem Rezeptbuch fürs Bierbrauen gegriffen. Zuerst haben wir unsere Biere nur für uns und später für Freunde gebraut.

Zwei Brüder, eine Leidenschaft, eine Firma. Seid ihr euch immer „gelb“?

Eigentlich schon. Klar kann es hier und da mal zwicken. Aber nie, was das Bierbrauen selbst anbelangt! Das sind eher organisatorische Fragen …

Am Anfang weiß man, dass man nichts weiß. So war’s bei euch …

… stimmt. Aber was wir wussten: Wir machen es gerne! Und zwar so gerne, dass es uns eigentlich schnuppe war, wohin das Ding geht. Wir hatten einfach Spaß an der Freude, jedes Bierbrau-Happening in unserer (damals noch) Küche war ein eben solches: Familie, Freunde, ein lässiger Abend, Bier trinken, brauen und schauen, was raus kommt. Wir haben mit jedem Schritt dazugelernt.

Apropos dazugelernt: Manchmal tut das auch weh, oder?

Oh ja, vor allem im Kopf (schmunzelt). Eine für uns super wichtige Bierlieferung stand auf der Kippe. Schlichtweg, weil ein Produzent den Kühlschalter falsch angeschrieben hat. Muss man mal draufkommen. Das hat uns Tage gekostet, Nerven und viele Gehirnzellen. Ein Kleinbierbrauer lernt nie aus, alles ist möglich, zu jeder Zeit.

Wieviel Craftbeer-Szene (und Trendsetterei) steckt im SUDWERK-Gebräu?

In uns steckt Handwerk, Tradition, eigene Interpretation – und ein gehöriger Schuss „wir wissen noch nicht“, also Neugier. Für uns sind Strömungen oder Trends das, was sie sind: Erscheinungen eben. Wir wollen so brauen, wie man es früher getan hat, aber mit unserer eigenen Note. Balance der Aromen und das Zusammenspiel der Rohstoffe – das ist unser Fokus. Und natürlich der Spaß an der Freude. Prost.